Hohes ehrenamtliches Engagement/Wertvolle Unterstützung durch den Gemeinderat
Ein Resümee der Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr 2024 und ein Blick auf die aktuellen Aufgaben bestimmten die Mitgliederversammlung der Gaggenauer Altenhilfe e.V. Der Vorsitzende des rund 1.264 Mitglieder zählenden Vereins, Oberbürgermeister Michael Pfeiffer, machte in Übereinstimmung mit Finanzvorstand Andreas Merkel gleich zu Beginn deutlich, dass die wirtschaftliche Situation der Einrichtungen des Gesundheitswesens und damit auch der Pflegeheime zusehends schwieriger werde. Neben den Finanzen gestalte sich zudem die personelle Situation in der Pflegebranche zunehmend fordernder. Ein Aspekt, den Geschäftsführer Peter Koch in seinem Tätigkeitsbereich vertiefte.
Dankbar zeigte sich Michael Pfeiffer für die vielfältige Unterstützung, die der Verein über viele Jahre hinweg erfahre. Er verwies hier namentlich auf die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die sich regelmäßig für die Senioren einsetzten, wenngleich es auch hier Veränderungen gebe. Der Vorstandsvorsitzende nannte konkret die Demenzgruppe unter der langjährigen Federführung von Gisela Peter und später von Hermann Fleischmann. Bei ihrer Gründung sei sie die erste Gruppe im gesamten Landkreis gewesen, die wirksame Hilfe und Unterstützung für pflegende Angehörige angeboten habe. Mittlerweile gebe es ein nahezu flächendeckendes Netz von Tageseinrichtungen, die für Entlastung sorgten; darunter die Tagespflege des Altenhilfevereins im Helmut-Dahringer-Quartiershaus. Die Demenzgruppe habe daher zwischenzeitlich ihre Arbeit beendet.
Ausdrücklich gewürdigt wurden sowohl von OB Pfeiffer als auch von Finanzvorstand Andreas Merkel die Spenden, die der Verein Jahr für Jahr von seinen Mitgliedern und Förderern erhält. Einen besonderen Stellenwert komme dabei dem vom Gemeinderat bewilligten städtischen Betriebskostenzuschuss zu. Ohne diese Unterstützung in einer Größenordnung von rund 430.000 Euro wäre es dem Verein nicht möglich, seine wichtigen Aufgaben für die älteren Menschen in der Stadt im bisherigen Umfang zu erfüllen. Denn trotz steigender Eigenanteile der Bewohner und damit höheren Erträgen reichen die Einnahmen nicht aus, um die stetig wachsenden Ausgaben vollumfänglich zu decken. Ursache dafür sind unter anderem die auf den Tarifvertrag zurückgehenden Personalkostensteigerungen, aber auch höhere Aufwendungen für Leiharbeitskräfte, auf die immer dann zurückgegriffen wird, wenn personelle Ausfälle nicht mit eigenen Kräften gedeckt werden können.
Nicht unerwähnt blieb im Kassenbericht von Andreas Merkel die regelmäßige Zuwendung der vor 23 Jahren gegründeten Stiftung Gaggenauer Altenhilfe an den Verein. Sie erreichte im Jahr 2024 eine Größenordnung von etwas mehr als 43.000 Euro. Die gemeinnützige Stiftung wird die Arbeit des Vereins und seiner Tochtergesellschaft im Übrigen im laufenden Geschäftsjahr 2025 erneut mit einer Zuwendung in Höhe von insgesamt 47.505 Euro unterstützen. Davon profitiert auch die unter dem Dach des Vereins angesiedelte Hospizgruppe.
Im Bericht der Geschäftsführung ging Peter Koch auf die sich aufgrund der demografischen Entwicklung zuspitzende personelle Situation ein. Bis 2040 würden rund 130 Mitarbeitende den Verein altersbedingt verlassen. Das entspreche einem Anteil von etwa 42 Prozent des gesamten Personalstamms. Trotz erheblicher Anstrengungen im Ausbildungsbereich gelinge es nicht, die dadurch entstehende Lücke mit eigenen Kräften zu schließen. Deshalb hätten sich Geschäftsführung und Vorstand darauf verständigt, ausländische Arbeitskräfte anzuwerben. Das sei ein Kraftakt, wobei nicht abzusehen sei, ob am Ende des Tages alle so gewonnenen Fachkräfte dem Verein auf Dauer erhalten blieben. Gleichwohl stelle man sich im Interesse einer bestmöglichen Versorgung der Menschen mit einem hohen Maß an Professionalität und Verantwortung den mannigfaltigen Herausforderungen.
Bei den turnusmäßigen Neuwahlen wurden Gina Winkler als 3. stellvertretende Vorsitzende sowie die Besitzer Konrad Weber und Hermann Fleischmann in ihren Ämtern bestätigt. Mit einem einstimmigen Votum brachte die Mitgliederversammlung zudem eine von Andreas Merkel initiierte Resolution auf den Weg. Darin werden Landtag und Landesregierung aufgefordert, bei einem anstehenden Gesetzgebungsvorhaben, die die praktischen Herausforderungen im Pflegebereich vollumfänglich zu berücksichtigen und praktikable Befreiungsmöglichkeiten von der Landesheimbauverordnung (LHeimBauVO) zu ermöglichen. Hintergrund dieses Antrags ist eine nach bisheriger Rechtslage spätestens 2029 drohende bauliche Umgestaltung des Oskar-Scherrer-Hauses, wobei die Finanzierung des Vorhabens vom Verein nicht zu stemmen ist.